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Dieser Newsletter wurde mit eingeschränkter technischer Unterstützung im Urlaub erstellt. Wir bitten um Ihr Verständnis für die reduzierte Qualität.

Unserem Gespräch mit dem Landrat haben wir große Bedeutung beigemessen und uns entsprechend vorbereitet. Alle von uns gewünschten Themen haben ihm rechtzeitig vorher zugemailt. Letztendlich haben wir aber nichts erreicht, weswegen wir hier entgegen unseren sonstigen Gepflogenheiten ausführlicher darüber berichten.

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In diesem Newsletter:
>   Besprechung beim Landrat
>   Alltagsradnetz Bayern
>   Mängelliste von Green Solutions
>   Radweg bei Kirchehrenbach
>   Schotterwege
>   Mitwirkung des Landrates
>   Neunkirchen
>   Dormitz
>   Steinbach
>   Ortsdurchfahrt Dormitz
>   Randmarkierungen
>   Bestellung eines Radverkehrsbeauftragten
>   Fazit
>   Innovativ
>   VGN und Fahrradmitnahme
>   Stahl-Opa (Stålfarfar)
>   Feedback
>   Datenschutz, Abmeldung
Besprechung beim Landrat

Am 15. Juli hatten zwei unserer Vorstandsmitglieder (Gerhard Krahl und Frank Wessel) Gelegenheit, bei einem Gespräch mit dem Landrat ihre aktuellen Anliegen vorzutragen. Eine Art Protokoll kann hier eingesehen werden. Nachfolgend werden wir verstärkt auf einige Themen eingehen.

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Alltagsradnetz Bayern

Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr  arbeitet derzeit am Verkehrsnetz für Alltagsradler. Die  Planungen befinden sich momentan in der Abstimmung mit den Landkreisen und Kommunen. Interessant wäre natürlich, inwieweit der ADFC dabei beteiligt wird. Wie es aussieht, ist das momentan nur sehr rudimentär der Fall: Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen.

Hier in Forchheim wird man das ohnehin nicht wie vorgesehen bis Oktober 2021 schaffen. Zunächst müssen noch Zuschussmittel für die Planungsarbeiten beantragt werden, der Bescheid abgewartet und die Arbeiten anschließend ausgeschrieben und vergeben werden. Bis dann eine Planung vorliegt, werden nochmals Monate ins Land gehen.

Dazu kann man nur anmerken, dass sich die Klimaveränderung nicht nach solchen bürokratischen Abläufen richten wird.

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Mängelliste von Green Solutions

Das Planungsbüro Green Solutions war vom Landkreis beauftragt worden, die Radwege im Landkreis zu erfassen und etwaige Mängel zu protokollieren. Angeblich enthält diese Liste über 95 Gefahrenstellen, davon 41 mit unmittelbarem Handlungsbedarf. Seitens der Landratsamtvertreter wurde bereits in der Sitzung des Kreistagsverkehrschusses am 18.02.2020 gemeldet, dass alle 41 Gefahrenstellen bereits beseitigt worden seien, was beim ADFC ungläubiges Erstaunen auslöste.

Der ADFC hat um die Übermittlung dieser Liste gebeten, um sich selbst ein Bild zu machen. In einem vor eingen Wochen geführten Telefongespräch wurde dies auch zugesagt, ist aber bislang nicht geschehen.

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Radweg bei Kirchehrenbach

Die Situation ist für Radfahrer, die von Kirchehrenbach nach Wiesenthau oder Gosberg fahren wollen, unerträglich. Nur robuste Zeitgenossen werden sich das zutrauen. Da werden mit Steuergeldern teure Radwege gebaut (Gosberg - HP Wiesenthau bzw. Reuth - Abzweig Wiesenthau) und dann kann man diese nicht ohne Risiko für Leib und Leben benutzen. Dass es dort noch nicht zu Unfällen gekommen ist, liegt einfach daran, dass sich dort niemand zu fahren traut.

Irgendeine Lösung muss dort gefunden werden! Das Wort "Enteignung" verliert seinen Schrecken, wenn man realisiert, dass die Eigentümer eine Entschädigung erhalten. Sicher wird diese nicht jeden Grundstückseigentümer voll zufrieden stellen, aber einfach weggenommen wird niemandem etwas. Bei Straßenbaumaßnahmen im Rahmen eines Planfeststellungsverfahren ist diese Vorgehensweise die Regel.

"Eigentum verpflichtet" heißt es im Grundgesetz (Artikel 14).

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Schotterwege

Ohne Rücksicht auf Radfahrende werden mehr und mehr landwirtschaftliche Wege geschottert, oft so grob, dass sie nicht mehr mit dem Fahrrad oder einem Kinderwagen benutzt werden können.

Dass sich diese Wege im Laufe der Zeit festfahren, ist ein Ammenmärchen. Sollen das die Radfahrenden machen, wenn sie gar nicht dort fahren können?

Der Landrat sollte das Problem einmal bei seinen Bürgermeisterdienstbesprechungen ansprechen und diskutieren, wie man eine für alle Beteiligten passable Lösung finden könnte.

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Mitwirkung des Landrates

Wir sind der Meinung, dass ein Landrat durchaus sein Augenmerk auf die Tätigkeit seiner Behörden haben sollte, zumal, wenn er von anderer Seite Hinweise auf Auffälligkeiten bekommt.

Immer wieder wird auf die Sachkunde der Fachbehörden verwiesen. Wir haben nicht en Eindruck, dass die Anliegen der Radfahrenden dort Beachtung finden. Im Gegenteil, unsere Vorschläge werden bewusst ignoriert und sogar Verschlechterungen herbeigeführt.

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Neunkirchen

Die Einmündung der Erlanger Straße in die Henkerstestraße ist eine Gefahrenstelle ohnegleichen. Es gibt dort ausreichend breite Gehwege, die aber von Radfahrern nicht benutzt werden dürfen. Sie müssen im Kurvenbereich der Staatsstraße auf die Fahrbahn. Die zuständigen Behördenvertreter sollten das an einem Freitagnachmittag mal am eigenen Leib "erfahren". Aber diese benutzen wohl das Fahrrad, wenn überhaupt, nicht im Alltagsverkehr.

Begründet wird die Nichtfreigabe für den Radverkehr mit den Bushaltestellen an diesen Wegen. Nach unserer Meinung ist das kein Problem, denn dort stehen auf beiden Seiten große Buswartehäuschen zum Aufstellen zur Verfügung und das Fahrgastaufkommen hält sich in Grenzen. Und natürlich kennen die Radfahrer die Regeln und halten an, wenn dort Fahrgäste aus- oder einsteigen.

In Erlangen etwa ist die Führung von Radwegen an Bushaltestellen überhaupt kein Problem. Aber für einen Blick über den Tellerrand fehlt in Forchheim die Motivation.

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Dormitz

Früher war es für Radfahrer in Dormitz überhaupt kein Problem, die Brücke über den Brandbach zu benutzen.

Nach dem Brückenneubau mit einem ausreichend breiten, seitlichen Weg war es Radfahrern auf einmal untersagt, diesen zu benutzen. Auch die Querungshilfe an der Einmündung zum Edeka ist nunmehr tabu. Stattdessen müssen Radfahrende auf der Staatsstraße fahren und können erst weit hinter der Einmündung auf den Neunkirchener Radweg wechseln. In der Gegenrichtung gilt Entsprechendes.

Für alle von der Straßenverkehrsbehörde vorgebrachten Argumente haben wir keinerlei Verständnis. Nur Hartleibige lassen sich auf diese Regelungen ein.

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Steinbach

Das Problem stellt sich Radfahrenden, die aus Eckental kommend durch Steinbach nach Kleinsendelbach und eventuell weiter fahren wollen. Da der Radweg am Ortseingang endet, müssen sie dort auf die rechte Seite der Staatsstraße wechseln und auf ihr weiterfahren. Auf der Staatsstraße selbst fahren die Autos aus Richtung Eckental meist sehr zügig in den Ort ein. Eine Geschwindikeitsbegrenzung auf 70 km/h wird noch vor der Ortschaft aufgehoben. Ein Hinweis auf querende Radfahrende existiert weder vor der Ortseinfahrt noch für die aus dem Ort ausfahrenden Kraftfahrzeuge.

Der ADFC wurde von Schülern des Gymnasiums Eckental angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Schülerinnen und Schüler aus Neunkirchen, die über Steinbach und den gut ausgebauten Radweg in ihre Schule fahren würden, verzichten darauf angesichts der momentanen Gegebenheiten.

Der ADFC hatte sich an die Polizei gewandt mit der Bitte, dort zumindest mit einer entsprechenden Beschilderung für mehr Sicherheit der Radfahrenden zu sorgen. Von der Forchheimer Straßenverkehrsbehörde wurde dies abgelehnt mit dem Hinweis, Autofahrer wüssten schon, dass hier mit Radfahrenden zu rechnen sei. Mehr Ignoranz und Zynismus sind kaum vorstellbar. Mit dieser Argumentation bräuchte man auch keine Maßnahgmen zur Vermeidung von Unfällen mit rechtsabbiegenden Lastwagen. Die LKW-Fahrer wissen ja, dass sich neben ihnen  Radfahrende befinden können.

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Ortsdurchfahrt Dormitz

Die Hauptverbindung von Forth über Steinbach, Kleinsendelbach, Neunkirchen, Dormitz, Weiher und Buckenhof nach Erlangen bietet eigentlich gute Voraussetzungen für den Radverkehr. Problemstelle ist die Durchfahrt durch Dormitz auf der Hauptstraße. Verschiedene Forderungen seitens des ADFC als auch von der Gemeinde etwa auf Tempo 30 oder die Abmarkierung von Schiutzstreifen wurden immer wieder abschlägig beschieden.

Tempo 30 auf Ortsdurchfahrten ginge schon gar nicht und für Schutzstreifen sei die Straße zu schmal. In Baden-Württemberg gibt es zahlreiche Gegenbeispiele. In einem Gutachten des Stadt- und Verkehrsplanungsbüros Kaulen wird selbst eine Restbreite von 4,10m als ausreichend angesehen.

Schutzstreifen dürfen im Notfall von Kraftfahrzeugen überfahren werden. Sie sollen in erster Linie dem Autofahrer signalisieren, dass hier mit Radfahrenden zu rechnen ist und entsprechend Rücksicht geübt werden muss.

Ohne weitere Maßnahmen wird die ansonsten passable Verbindung aus dem östlichen Erlanger Landkreis blockiert. Der Rechtsbeistand des ADFC-Bundesverbandes sieht keine Bedenken gegen die Einrichtung von Schutzstreifen in dieser Situation.

Wo ein Wille ist, wäre auch ein Weg. Allein, der Wille fehlt bei allen Zuständigen.

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Randmarkierungen

Vom Bundesrat wurde vor einem Jahr beschlossen, dass für Sonderwege, d.h. Radwege, die gleichen Markierungsregeln wie für Fahrbahnen gelten.

Bei der Straßenverkehrsbehörde und beim Bauamt wird keine Notwendigkeit gesehen, entsprechend zu verfahren.

Ja, es wird besonders feinsinnig argumentiert: Im Landkreis gibt es ja gar keine (reinen) Radwege, sondern nur "Geh- und Radwege". Und deswegen könne man die neuen Regeln gar nicht anwenden. Als ob die Massen von Fußgängern, die sich nächtens auf den Radwegen, pardon Geh- und Radwegen, bewegen, durch solche Randmarkierungen fehlgeleitet würden.

Mehr Haarspalterei geht nicht!

Übrigens hat der Kreistag Erlangen-Höchstadt kürzlich beschlossen, seine Radwege nach und nach mit Randmarkierungen zu versehen. Aber, was interessiert uns das hier in Forchheim?

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Bestellung eines Radverkehrsbeauftragten

Da der ADFC oft nicht weiß, an wen er sich mit seinen Anliegen wenden soll - den Landrat will man nicht immer damit belasten - wurde vorgeschlagen, dass im Landratsamt jemand benannt wird, der oder die sich im Fall des Falles der Sache annimmt, und dies auch tatsächlich tut. Es müsste jemand sein, der oder die sich aktiv für die Interessen der Radfahrenden einsetzt. Denn wie will man gegen den Klimawandel angehen bzw. Verbesserungen des Angebots für Radfahrwillige schaffen, wenn sich letztendlich niemand zuständig und verantwortlich fühlt. Ein Weiter-so darf es nicht geben!

Wenn schon derart viele Finanzmittel von Bund und Land zur Verfügung stehen, so müssen diese auch für Strukturmaßnahmen genutzt werden. Es müssen Wege gefunden werden, an diese Mittel heranzukommen und sie nicht verfallen zu lassen. Dazu kann man auch Kontakte zu den anderen Gebietskörperschaften nutzen. Im Nebenamt neben anderen Tätigkeiten funktioniert das nicht.

Seitens des Landrates wurde angeführt, dass er das Schaffen einer neuen Stelle sehr problematisch sieht. Tja, trotzdem muss man das angehen.

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Fazit

Grundsätzlich müssen wir nach diesem Gespräch im Landratsamt feststellen, dass man dort keinerlei Bestreben hat, Verbesserungen für den Radverkehr herbeizuführen. Selbst minimalste Forderungen wie zwei lächerliche weiße Linien am Radwegrand werden verweigert. Von größeren Maßnahmen völlig abzusehen. In den Behörden arbeiten hochqualifizierte Fachleute, so die Meiunung des Landrats. Und er selbst schaut und hört zu, was von diesen "Fachleuten" verlautbart wird.

Von einem führenden Politiker würde man eigentlich erwarten, dass er sich intensiver der vorgestellten Probleme annimmt und die Entscheidungen seiner ihm unterstellten Behörden auch einmal hinterfragt. Leider wurden wir nur enttäuscht.

Normalerweise ist man der Auffassung: Die Politik entscheidet und die Verwaltung führt aus. Hier aber wedelt der Schwanz mit dem Hund!

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Innovativ

Diesen Link haben wir vom Gesundheitsamt des Landkreises erhalten: Digitale Innovationen im Fahrradverkehr

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VGN und Fahrradmitnahme

Auch in diesem Jahr bietet der VGN wieder die Möglichkeit, an den Wochenenden in einigen der sogenannten Freizeitlinien das Fahrrad mitzunehmen.

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Stahl-Opa (Stålfarfar)

Auch so etwas gibt es: der Opa aus Stahl.

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Feedback

Wenn Sie eine Anregung für unseren Newsletter haben oder uns einen Kommentar übermitteln wollen, so verwenden Sie bitte diesen Link.

Besonders interessieren wir uns zudem für positive aber auch negative Beispiele aus der Welt des Radverkehrs. Wenn Sie also sehen, wie das Radfahren andernorts gefördert wird, schicken Sie uns einen kurzen Bericht. Vor allem interessieren uns Ideen für Verbesserungen auf den alltäglichen Wegen per Rad. Dazu womöglich auch noch Bildmaterial.

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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Forchheim e.V.
Dreikirchenstraße 21
91301 Forchheim

Tel. 09191 / 67640

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