Fachbegriffe
Grau ist alle Theorie. Deswegen soll hier nur auf zwei der wichtigsten Begriffe eingegangen werden: Level of Traffic Stress und Four Types of Cyclists.
Der Level of Traffic Stress (LTS) erfasst die Qualität von Radverbindungen nach bestimmten, zum Teil sehr umfangreichen Kriterien. Vereinfacht unterscheidet man:
LTS 1
Das sind Wege, die man völlig risikolos befahren kann, etwa Radwege durch Parkanlagen oder durch die Natur abseits von jeglichem Autoverkehr. Da würde man sein Kind bedenkenlos fahren lassen.
LTS 2
Hier muss man schon aufpassen, doch im wesentlichen können Radfahrer dort bequem fahren. Es handelt sich vorwiegend um gesonderte Wege neben den Fahrstraßen für den Kraftverkehr, aber auch um Zonen mit Tempo 30.
LTS 3
Da muss man auf der Straße fahren, wo den Kraftfahrzeugen bis zu 50 km/h erlaubt sein können.
LTS 4
Das ist die höchste Stufe, zum Beispiel das Fahren auf einer Landstraße, wo Geschwindigkeiten bis 100 km/h erlaubt sind.
Grundsätzlich muss beachtet werden, dass sich der Stress auf einer Radverbindung nach dem schlechtesten Wert richtet. Was nützt durchgehender LTS 2, wenn sich mittendrin eine Stelle mit LTS 4 befindet. Wir haben so etwas bei plötzlich endenden Wegen an der Ortsgrenze oder bei Ampelanlagen, die ohne Rücksicht auf den Radverkehr geplant wurden. Würde man dort sein Kind fahren lassen.
Die Four Types of Cyclists wurden bei einer Untersuchung in der Stadt . . . eingeführt. Wichtig sind hier die Anteile, die dabei herauskamen.
Strong & Fearless
Diese Starken und Furchlosen machen weniger als 1 % aus. Es sind die, die immer fahren, egal unter welchen Bedingungen.
Enthused & Confident
Die Begeisterten und Zuversichtlichen nutzen eher zurückhaltend das Fahrrad und vertrauen darauf, dass schon nichts passieren wird. Sie fahren also, wenn es die Bedingungen wie Wetter und Wegbeschaffenheit zulassen. Anteil: 7 %
Interested but Concerned
Diese sind prinzipiell interessiert, haben jedoch auch Bedenken. Sie werden nur ganz selten das Rad benutzen. Anteil: 60 %
No Way No How
Da ist nichts zu machen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben, wie etwa auch körperliche Eingeschränkheit, Gebrechlichkeit oder ähnliches. Anteil: 33%
Wenn vielleicht auch die Zahlen nicht direkt auf uns übertragbar sein müssen, so ist festzustellen, dass das Potenzial für die Radbenutzung nahezu bei 70 % liegt. Diesen „Schatz“ gilt es zu heben. Die anstehende Klimaveränderung zwingt uns dazu! Das Angebot an Radwegen muss also entsprechend gestaltet werden.